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Wo bekommt man eigentlich Motivation her? 5 Tipps für mehr Motivation im Alltag

 

Wir alle haben ein Bild davon, wie unser Leben sein soll. Wie wir selber sein sollen, was wir können und wie wir aussehen sollen. 
Die Liste ist lang und nach oben ist immer Luft. 
Ich könnte in einer einzigen Minute ein Dutzend Dinge aufzählen, was ich am liebsten alles gut können wollen würde, was ich gerne in nächster Zeit alles regelmäßiger machen möchte und wen ich alles mal wieder sehen will. In meinem Kopf scheint alles so realistisch und einfach umzusetzen. Das Einzige was mich immer wieder daran hindert und mir in die Quere kommt ist mein Alltag und mein Schweinehund. 


Allein die täglichen Pflichten, die Uni und was noch so zum Alltag dazugehört, kostet Zeit. Viel Zeit. Dazu kommen dann Dinge, auf die ich weder Lust noch Zeit dafür habe (zumindest wenn man meinen Bauch fragen würde). Anders genannt also meinen Schweinehund. Physiotherapie, Inhalation, die Reinigung der Inhalationssachen und und und. Meine Inhalation braucht oft morgens und abends eine ganze Stunde. Eine Stunde, in der ich dasitze und regelmäßig schlechte Laune bekomme, weil meine Liste an Dingen die ich lieber täte lang ist. Man kann die Inhalation gut mit Lernen vergleichen. In Klausurenzeiten würde man sogar lieber Fenster putzen als zu lernen und ganz ähnlich ist das mit dem Inhalieren. 
Man muss sich vorstellen, dass ich und all die anderen CFler das nicht nur phasenweise, sondern IMMER tun. Allein die Inhalation kostet uns 14 Stunden jede Woche. Im Monat sind das 60 und im Jahr sogar 720 Stunden oder mehr. 720 Stunden in denen wir mit einem Inhalator dasitzen und uns auf unsere Atmung konzentrieren müssen. Ich schalte meinen Inhalator ein und gleichzeitig den Autopiloten in mir an. Ich spule einfach immer wieder das gleiche Band ab. Einatmen. Ausatmen. Und obwohl das ganze so routiniert ist (man muss sich vorstellen ich habe ungefähr 18.000 Stunden in meinem Leben inhaliert!), verlässt mich regelmäßig meine Motivation. Mein innerer Schweinehund hat keine Lust, dazusitzen und Atemtherapie zu machen. Gar keine Lust. Und trotzdem tue ich es, weil ich weiß, dass die Inhalation und Therapie mein Leben verlängert oder zumindest erträglich macht, oder andersherum unerträglich macht wenn ich es nicht tue. 

Ich frage mich immer wieder, wenn ich so dasitze und keine Lust habe, was ich tun kann, um motivierter zu sein. Und das gilt zwar in erster Linie für so etwas wie die Inhalation, aber auch für all das andere, was ich mir vornehme und dann doch nicht tue. Wahrscheinlich kennt jeder das. Ich weiß, dass etwas gut für mich ist, oder ich etwas einfach tun muss. Ich tue mich aber so schwer es einfach durchzuziehen. Inhalieren muss ich nämlich trotzdem. Egal wie groß die schlechte Laune und die Wut ist.

 

Was man tun kann um das zu ändern? Ein bisschen weniger schlecht gelaunt und ein bisschen mehr Motivation. Es gibt ein paar Strategien, die ich in der Motivationspsychologie in der Uni gelernt habe und gerne mit euch teilen möchte. Ich selber versuche sie mir immer wieder in den Kopf zu rufen und häufig funktionieren sie auch tatsächlich! Einfach ist es nicht, mal eben Motivation für Dinge zu entwickeln auf die man keine Lust hat, aber von einfach war auch nie die Rede. 

5 Tipps für mehr Motivation für Dinge, auf die man keine Lust hat:

Nr. 1
Fokussiert sein. 

Alles so halb und nicht richtig zu machen stresst uns. Es ist manchmal besser, sich bewusst für oder gegen etwas zu entscheiden, als alles so halb zu machen. Das macht nämlich häufig erst recht schlechte Laune. Ab und zu ist es besser ganz klar zu sagen „heute Abend möchte ich nicht inhalieren“ (oder etwas anderes) und das dann auch durchzuziehen und das etwas-nicht-zu-tun richtig zu genießen, als alles immer nicht ganz aber auch nicht garnicht zu tun. Da man das aber natürlich (in unserem Fall) nicht jeden Tag tun kann - hilft uns an den anderen Tagen der nächste Tipp.

Nr. 2 
Sich kurz fragen, warum man etwas tut.
Je mehr Sinn man in etwas sieht, desto einfacher fällt es, sich zu überwinden. Was ist die negative Konsequenz? Was bedeutet sie für mich? Je bewusster einem ist, warum man das eine oder andere tut, desto leichter kann man sich selber helfen den Schweinehund zu überwinden.

Nr. 3 
Negative Gedanken in positive Gedanken umwandeln. 
Negative Gedanken machen schlechte Laune. Das wissen wir alle. Aber ob man es glaubt oder nicht, man ist selber für seine Gedanken verantwortlich und es liegt in der eigenen Hand die momentanen Gedanken zu verändern. Dafür muss einem erstmal bewusst werden, dass man negative Gedanken hat. Sobald dies geschehen ist, kann man sich selber sagen: „So Schluss. Diese negativen Gedanken die ich habe machen mir schlechte Laune! Ich versuche jetzt an irgendwas schönes zu denken!“ Und überlegt sich irgendetwas - das ist natürlich bei jedem etwas anderes - was etwas bessere Laune macht. Manchmal hilft es mir schon zu überlegen, was ich mir leckeres am nächsten Tag koche.

Nr. 4 
Gewohnheiten entwickeln.
Gewohnheiten machen alles leichter. Vieles zumindest. Routinen helfen uns Dinge beizubehalten und manches nicht jedes Mal wieder in Frage zu stellen. Gewohnheiten zu entwickeln braucht zwar Zeit. Aber es lohnt sich anzufangen.

Nr. 5 
Belohnungsaufschub.
Walter Mischel (ein großer Psychologe) hat Anfang der 70er Jahre in seinem berühmten „Marshmellow-Experiment“ herausgefunden, je besser man es schafft eine Belohnung vor sich herzuschieben und dafür etwas anderes zu tun, desto erfolgreicher und gesünder ist man im späteren Leben. Jetzt denkst du Dir: "Hm aufschieben konnte ich noch nie so gut!"? Lauft Walter Mischel ist dies trainierbar! 
Wer sich mehr dafür interessiert. Es gibt es ganz tolles Buch von Walter Mischel: der „Marshmallow Effekt. Wie Willensstärke unsere Persönlichkeit prägt“

 

Was sind Eure Strategien für mehr Motivation? Erzählt uns gerne davon!

Deine Carina

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